Martin Salander
Materialien | |
Personen | Rede von Peter Bichsel (NZZ, 2.11.2002) |
Zusammenfassung | Historisch-Kritische Gottfried Keller-Ausgabe |
Personen |
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Hauptpersonen |
Gegenspieler |
Nebenpersonen |
Martin Salander, Kaufmann |
Louis Wohlwend, Bankier |
Möni Wighart |
Marie Salander, Ehefrau |
Amalie Weidelich |
Myrrha |
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Jakob Weidelich |
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Netti Salander, Tochter |
Julian Weidelich, Notar, "am Lindenberg" |
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Setti Salander, Tochter |
Isidor Weidelich, Notar, "im Lautenspiel" |
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Arnold Salander, Sohn |
Zusammenfassung |
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Roman von Gottfried Keller, erschienen 1886 bei Wilhelm Hertz, Berlin. - Vorabdruck in der Deutschen Rundschau, Jan. bis Sept. 1886. Der Schluß der Rundschau-Fassung wurde für die Buchfassung erweitert. Eine geplante Fortsetzung mit positiverer Tendenz und dem Sohn Salanders als Hauptperson hat Keller nie realisiert.
"Als eine Art Schweizer 'Gründerzeitroman' thematisiert Martin Salander die modernen Wirtschaftsformen an den Rändern einer florierenden Industriegesellschaft" (Rolf Selbmann: Gottfried Keller: Romane und Erzählungen. Berlin: Schmidt 2001, S. 177.
Die folgende Kurz-Zusammenfassung ist ein Auszug aus Gero von Wilpert: Lexikon der Weltliteratur in Charakteristiken und Kurzinterpretationen, Bd. 4, S. 874.
Der frühere Lehrer und jetzige Kaufmann Martin Salander ist im Abstand von wenigen Jahren zweimal durch die Untreue seines Jugendfreundes Louis Wohlwend um sein Vermögen gebracht worden. Es gelingt ihm trotzdem, sich wieder hochzuarbeiten, wobei ihm seine redliche und lebenskluge Frau Marie treu zur Seite steht. Unglücklich verlaufen dagegen die Ehen der beiden Töchter Netti und Setti mit den Zwillingsbrüdern Isidor und Julian Weidelich, zwei seelenlosen Egoisten und Karrieremachern, die skrupellose Geschäfte betreiben und deren politische Aktivität nicht auf Verantwortung für das Gemeinwesen, sondern auf Gewinn- und Machtstreben beruht. Die Aufdeckung schwerer Betrügereien macht den Karrieren wie auch den beiden Ehen ein Ende und bringt die Zwillinge ins Zuchthaus. Positives Gegenbild dieser ehrgeizig-korrupten Jugend ist Salanders Sohn Arnold, der nach längeren Studienreisen heimkehrt und, zum maßvollen und urteilsfähigen jungen Mann herangereift, in das väterliche Geschäft eintritt. Salander selbst ist inzwischen zu politischem Einfluß gelangt, den er mit Vernunft, Fleiß und sittlicher Verantwortung ausübt. Bei aller Autorität, die er genießt, bringen ihn seine Leichtgläubigkeit, sein Optimismus und eine kleine Eitelkeit gegenüber dem schönen Geschlecht beinahe in Gefahr, dem wieder auftauchenden Wohlwend ein drittes Mal ins Garn zu gehen; doch ist diese Anfechtung mit der Rückkehr des Sohnes ein für allemal gebannt.