Gottfried Keller

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Züricher Novellen

Züricher Novellen Die Edition
Kurzbeschreibung Die Textzeugen
Die Bände  

Züricher Novellen

 

 

Kurzbeschreibung

 

Die Züricher Novellen nehmen in Gottfried Kellers Werk eine besondere Stellung ein. Keller war 1861 bis 1876 vollamtlicher Staatsschreiber des Kantons Zürich. Während dieser Zeit veröffentlichte er nur den schmalen Zyklus der Sieben Legenden (1872) und die zweite, erweiterte Fassung der Leute von Seldwyla.

Die Züricher Novellen sind das erste Werk, mit dem Keller nach seiner Amtsniederlegung als freier Schriftsteller 1876/77 an die Öffentlichkeit trat: eine Hommage an Kanton und Stadt Zürich, deren Geschichte in fünf Episoden aufgegriffen und poetisch gestaltet wird. Reichen die Stoffe der Novellen Hadlaub und Der Narr auf Manegg bis ins 13. und 14. Jahrhundert zurück, so wird in Ursula das Reformationszeitalter vergegenwärtigt, während Der Landvogt von Greifensee im 18. Jahrhundert spielt und mit dem Fähnlein der sieben Aufrechten die jüngere Vergangenheit nach der Entstehung des Bundesstaates von 1848 ins Blickfeld rückt.

(Vgl. den Aufsatz "Thatsächlich- und Persönlichkeiten" - Realien in Gottfried Kellers "Züricher Novellen")

Am 18. April 1878 wurde Gottfried Keller das Bürgerrecht der Stadt Zürich verliehen:

"aus Freude über die ihm in und ausser seinem Vaterlande gewordene allseitige Anerkennung und aus besonderm Dank für die lebensfrischen Dichtungen, die er zum Gedächtniss Zürich's und eines strebsamen und thatkräftigen Bürgersinnes geschaffen hat." (Bürgerrechts-Urkunde)

Die Gesamtstruktur des Zyklus verrät eine gewisse Inkonsequenz. Diese kann als Folge der Entstehungsgeschichte betrachtet werden, in deren Verlauf sich die Einzelteile erst nach und nach zusammenfanden: Die Rahmenhandlung faßt nur die drei ersten der insgesamt fünf Novellen ein: Hadlaub, Der Narr auf Manegg und Der Landvogt von Greifensee. Diese erschienen zwischen November 1876 und April 1877 als Zeitschriftenvorabdruck in fünf Folgen der Deutschen Rundschau und bildeten auch den ersten Band der zwischen 1877 und 1888 erschienenen fünf Buchauflagen der Züricher Novellen. Der zweite Band enthielt das schon 17 Jahre zuvor in Berthold Auerbach's deutschem Volks-Kalender erstmals veröffentlichte Fähnlein der sieben Aufrechten sowie als Novität die Reformationsnovelle Ursula. Der Zyklus wurde in den Gesammelten Werken von 1889 in einem Band vereinigt.

 

 

Die Edition (HKKA 6, 22)  

 

 

Die Bände

 

Der Textband (HKKA 6)

Band 6 der Historisch-Kritischen Gottfried Keller-Ausgabe präsentiert den Text der Züricher Novellen in der Fassung der Gesammelten Werke von 1889.

Textprobe aus Band 6
 

 

 

Der Apparatband (HKKA 22)

Band 22 enthält den Apparat zum Textband: mit der Entstehungsgeschichte, der Textzeugenbeschreibung, dem vollständigen Verzeichnis der Varianten und dem Abdruck der von Berthold Auerbach bearbeiteten Fassung des Fähnleins der sieben Aufrechten im Deutschen Volks-Kalender auf das Jahr 1861. Als Besonderheit kommen dazu zwei Kapitel über Gottfried Kellers Verhältnis zur Geschichte und zur Orthographie. Die zweite Hälfte des Bandes bildet eine umfangreiche Dokumentation, mit Materialien zu Entstehung, Überlieferung und zeitgenössischer Rezeption (Auszüge aus Briefen, Verträgen und Rezensionen).

Die CD-ROM

Die elektronische Edition auf der dem Apparatband beigelegten CD-ROM enthält das vollständige Druckmanuskript für das Fähnlein der sieben Aufrechten mit integrierter Transkription. Hier können auch erstmals die starken herausgeberischen Eingriffe Berthold Auerbachs und deren Rückgängigmachung durch Keller direkt am Bildschirm verfolgt werden.

 

 

Die wichtigsten Textzeugen

 

 

Das Fähnlein der sieben Aufrechten

H1'

Erste Niederschrift der Rede von Karl Hediger

H1

Erste Niederschrift: Das Fähnlein der sieben Freunde

H2

Druckmanuskript für den Deutschen Volks-Kalender

J1

Druck in Berthold Auerbach's deutscher Volks-Kalender auf das Jahr 1861

 

 

 

Hadlaub, Der Narr auf Manegg, Der Landvogt von Greifensee

J2

Vorabdruck in der Deutschen Rundschau (1876/77)

H3

Druckmanuskript für die Buchausgabe

 

 

 

Ursula

H4

Druckmanuskript für die Buchausgabe

 

 

 

Die Buchausgaben

E1

1. Auflage (Göschen 1878)

E2

2. Auflage (Göschen 1879)

E3

3. Auflage (Göschen 1883; neue Orthographie)
(letzter von Keller vollständig durchgesehener Text)

E4

4. Auflage (Hertz 1886)

E5

5. Auflage (Hertz 1889)

GW

Gesammelte Werke, Bd. 6 (Hertz 1889)